Die Formen des Haarausfalls
Arten von Haarverlust
Es gibt zahlreiche verschiedene Arten von Haarverlust, die sich unterscheiden nach der Form des Verlustes (langsame Ausdünnung, deutlicher diffuser Haarausfall oder kreisrunder Haarausfall), nach dem Muster des Haarverlustes (eingeteilt bei Männern und Frauen in typische Stadien) oder nach den Ursachen (inneren oder äußeren Faktoren).
Stadien der weiblichen AGA nach Ludwig
Schema der Stadien der männlichen AGA nach Hamilton
AGA = Androgenetische Alopezie
Dieser erblich bedingte Haarausfall ist die häufigste Form des Haarverlustes, der bei 80% der Männer und 50% der Frauen zu finden ist. Er zeigt sich in Form einer schleichenden Haarausdünnung. Als Ursache besteht eine vererbte Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber dem Hormon DHT (Dihydrotestosteron), das aus Testosteron gebildet wird. Deshalb lässt sich in der Regel in den Vorgenerationen väter- und mütterlicherseits die AGA auch schon nachweisen.
Das DHT bewirkt eine Miniaturisierung der ererbt überempfindlichen Haarfollikel und damit ein Dünner- und Kleinerwerden der Haare bis hin zur lediglichen Ausbildung von Flaumhaaren. Schließlich werden keine Haare mehr produziert. Es fallen also üblicherweise nicht vermehrt Haare aus, sondern die normal ausfallenden Haare (bis 100 pro Tag) werden nicht mehr richtig ersetzt. Dieser Haarverlust beruht nicht auf einem Überschuss an DHT, sondern auf der Überempfindlichkeit der Haarwurzeln. Deshalb können sowohl Männer wie auch Frauen betroffen sein, die beide Testosteron produzieren, auch wenn es bei Frauen deutlich weniger ist.
Für diese Form des Haarverlustes gibt es inzwischen bewährte Behandlungen, die sich bei Frauen und Männern etwas unterscheiden. Je früher eine Behandlung einsetzt, desto besser sind die Erfolge und die Langzeiterwartungen. Da diese Problematik im Erbgut (den Genen) verankert ist, kann die Ursache nicht abgestellt werden. Die Perspektive dieser Behandlungen ist daher immer langfristig und sollte in unserer Haarsprechstunde abgeklärt werden.
Diffuser Haarausfall (diffuse Alopezie)
Ihre Haare werden dünner und kraftloser, sie fallen deutlich sichtbar vermehrt aus. Sie werden trockener und brüchiger. Es können lichte Stellen auf dem Kopf entstehen.
Hierfür gibt es etliche verschiedene Ursachen, die geklärt und behoben werden können, wie zum Beispiel:
- Hormonstörungen (wie bei der Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion)
- Mangelzustände von Eisen, Zink, Vitamin H und anderen durch Diäten, Essumstellungen oder andere Ursachen
- Arzneimittelnebenwirkungen (wie bei Krebsmedikamenten = Chemotherapie, Verhütungsmitteln, Herz- oder Blutdruckmitteln, gerinnungshemmenden Mitteln, Psychopharmaka)
Für eine Beurteilung und Besprechung der Therapiemöglichkeiten vereinbaren Sie bitte einen Termin in unserer Haarsprechstunde.
Kreisrunder Haarausfall (Alopezia areata)
Tritt in umschriebenen, unterschiedlich großen, rundlichen Arealen ein rascher Haarausfall auf, der hier zum totalen Haarverlust führt, spricht man von „Alopezia areata“. Häufig findet sich diese Form schon vor dem 20. Lebensjahr.
Dieser Haarausfall entsteht durch eine Entzündung, die durch eine Fehlleitung des körpereigenen Abwehrsystems verursacht ist. Während sich dieses eigentlich gegen Bakterien, Viren oder Pilze richten soll, die von außen den Körper attackieren, bekämpft es nun körpereigene Strukturen der Haarwurzeln (=Autoimmunkrankheit). Die Ursache dafür ist bislang unbekannt, die Haarwurzeln bleiben dabei aber erhalten.
Deshalb können die Haare nach einiger Zeit (6-12 Monate) wieder nachwachsen. Sie tun dies entweder spontan oder mit therapeutischer Hilfe, in Abhängigkeit von der Ausdehnung des Haarverlustes und der Dauer seines Bestehens. Zum Teil wachsen die Haare dann farblos wieder nach.
Für eine Beurteilung und Besprechung der Therapiemöglichkeiten vereinbaren Sie bitte einen Termin in unserer Haarsprechstunde.